Sebastian Fottner ist neuer Trainer der Senioren-Bezirksliga Mannschaft des ESC Holzkirchen. Der gebürtige Tölzer lebt derzeit in Reichersbeuern. Hauptberuflich ist der 41-jährige als Industriemechaniker tätig. Als Aktiver durchlief er die Nachwuchsmannschaften des EC Bad Tölz und war in der U-Nationalmannschaft im Einsatz, bis er berufsbedingt aussteigen musste. Bei den Senioren spielt er später noch bei den Tölzer Löwen in der 1b als Allrounder, bis ihn drei Kreuzbandrisse dazu zwangen, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Danach sattelte er ab der Saison 2003/04 nahtlos auf Trainer um.
Für die Fans und Freunde des ESC haben wir nach dem ersten Eistraining am 5.7. ein Interview mit dem neuen Headcoach geführt.
ESC: Sebastian, schön, dass Du da bist! Herzlich willkommen in der ESC Familie! Wie war das erste Training?
Sebastian Fottner: Das Erste Training war gut. Das Tempo in dieser jungen Truppe passt.
ESC: Wie ist dein erster Eindruck von der Mannschaft? Stimmt der Spirit?
Fottner: Ja, absolut!
ESC: Du hast selbst in Tölz gespielt. Auch wenn es nicht ganz bis zur Ersten dort geklappt hat, war das sicher (noch) eine andere Liga. Glaubst Du, Du könntest heute noch beim aktuellen Tempo der Jungs mithalten?
Fottner: Nein, mein kaputter Körper würde da streiken (lacht)
ESC: Was glaubst Du, ist mit dieser Mannschaft in der Liga kurzfristig möglich? Kann man kommende Saison um die Playoffs mitspielen oder sollten wir vorerst kleinere Brötchen backen?
Fottner: Das wird sich erst in den kommenden drei Monaten absehen lassen. Es hängt sicher auch davon ab, ob ich das passende System für die Mannschaft finde und die Spieler es annehmen und umsetzen können. Ich kann mir das aber durchaus vorstellen.
ESC: Und hat die Mannschaft Potential für mehr?
Fottner: Das ist nach einem Training natürlich schwer zu sagen. Ich muss in der nächsten Zeit erstmal die einzelnen Typen kennen und einschätzen lernen.
ESC: Der ESC Holzkirchen ist ein kleiner Verein, der aber die nicht ganz so kleine Eishockey-Tradition in der Marktgemeinde am Leben hält. Zu den Heimspielen vergangene Saison sind trotz Corona-Auflagen (Anm.: Es waren zeitweise nur max. 200 Gäste zugelassen) im Schnitt deutlich mehr als 200 Zuschauer gekommen. Setzt dich das unter Druck?
Fottner: Zur Tradition in Holzkirchen: Schon mein Opa hat 1962/63 hier als Trainer gearbeitet. Ich habe also durchaus eine gewisse Holzkirchner Eishockey-Tradition in meinem Namen. Dabei mache ich mir selbst den größten Druck – das war schon immer so. Ich denke nicht nur deshalb habe ich als Trainer auch bereits den ein oder anderen Titel geholt.
ESC: Nach sportlich mäßig erfolgreichen Jahren beim ESC Holzkirchen – auch im Nachwuchs – rücken von unten einige starke Jahrgänge auf. U15 und U13 sind sogar aufgestiegen. Gerade bei den Jüngeren sind die Kader gut gefüllt. Wirst du den Nachwuchs in der anstehenden Saison beobachten?
Fottner: Wenn es meine Zeit zulässt, schaue ich mir liebend gerne einige Nachwuchsspiele an. Da komme ich als Trainer ja auch her, aus dem Nachwuchs.
ESC: Das Hubertusstadion ist, freundlich ausgedrückt, etwas in die Jahre gekommen. Der neue Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, dass sich auch hier einiges zum besseren ändert. Was ist dein Eindruck, was wäre drin, wenn es sogar eine Eishalle in Holzkirchen gäbe?
Fottner: Eine Halle wäre so wichtig um noch weiter vorwärts zu kommen – im Nachwuchs aber natürlich auch in der Ersten. Es macht einen Riesenunterschied, ob du acht oder zehn Monate im Jahr, drei bis viermal die Woche Training hast oder eben wie wir, nur viereinhalb Monate. Darum: Wenn es machbar ist, würde ich es mir lieber heute als morgen wünschen!
ESC: Wenn Du einen Wunsch für die kommende Saison frei hättest, welcher wäre das dann?
Fottner: Ein Stadion… (lacht) Eine gute und verletzungsfreie Saison.
ESC: Herzlichen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns sehr, dich als neuen Trainer bei uns zu haben.
Fottner: Danke auch.
Das Interview führte Gero Jaegers